1915 Frankfurt a / M 153 2 Gesellschaft No III - Battenbergs (Staedel)
Briefe
In seinen Briefen erwähnt Max Beckmann das Gemälde Ende September 1930 (Nr. 537, S. 174; siehe Anmerkungen S. 286, 389, 396).
Werkverzeichnisse
MB-G 188
Göpel/Göpel 1976: 188
Reifenberg / Hausenstein: 157 (Gesellschaft III (Familie Battenberg); 1915)
Englische Titel
Company III. Family Battenberg
Provenienz
Atelier Max Beckmann
Frankfurt am Main, Ugi Battenberg (1915; Schenkung)
FRANKFURT AM MAIN Städel Museum (1930 bis 25. Aug 1937; Schenkung)
BERLIN Reichsministerium für Volksaufklärung und Propaganda (25. Aug 1937 bis Mai 1945; Beschlagnahme, EK 434)
NIEDERSCHÖNHAUSEN Schloss Schönhausen (Aug 1937 bis 18. Apr 1939; Lagerung im Depot »international verwertbare« Kunstwerke)
BERLIN Galerie Buchholz (18. Apr 1939 bis 1941; in Kommission)
[?] BERLIN Reichsministerium für Volksaufklärung und Propaganda (1941; wahrscheinlich Rückgabe)
Verbleib unbekannt
Quellen
GÖPEL ERHARD / GÖPEL BARBARA 1976
BERLIN Datenbank »Entartete Kunst«, Abfrage: Max Beckmann - Gesellschaft III. Battenbergs.
TIEDEMANN 2013, S. 279.
Max Beckmann
Einzelausstellung, Wanderausstellung
BASEL Kunsthalle 1930
Max Beckmann. Das gesammelte Werk. Gemälde, Graphik, Handzeichnungen aus den Jahren 1905 bis 1927
Einzelausstellung
MANNHEIM Städtische Kunsthalle 1928
Max Beckmann
Einzelausstellung
FRANKFURT AM MAIN Tiedemann & Uzielli 1919
Zeitraum | Preis | Notiz |
---|---|---|
29. Apr. 1939 – 29. Apr. 1939 | 75 USD | Schätzpreis des BERLIN Reichsministerium für Volksaufklärung und Propaganda im Rahmen der »Verwertung entarteter Kunst«. Quelle: TIEDEMANN 2013, S. 278-280. |
Max Beckmann
Monografie
Lenz 2022
Die Beckmann-Sammlung im Städel: Erwerbungen und Verluste
Aufsatz
SCHMEISSER 2020b
Das Ringen um künstlerische Modernität. Max Beckmann im Krisenjahr 1913
Aufsatz
PETERS OLAF 2015
Harry Fischer Liste
Datenbank / Informationssystem
LONDON Harry Fischer Liste
Die »entartete« Moderne und ihr amerikanischer Markt: Karl Buchholz und Curt Valentin als Händler verfemter Kunst
Dissertation
TIEDEMANN 2013
»Schön und schrecklich wie das Leben.« – Die Kunst Max Beckmanns 1937 bis 1947
Aufsatz
LENZ 2007a
Max Beckmann – Exil in Amsterdam
Ausstellungskatalog
MÜNCHEN Pinakothek der Moderne 2007
»Sachlichkeit den inneren Gesichten« – Max Beckmanns Selbstbildnisse der Jahre 1900 bis 1924
Aufsatz
LENZ 2000c
Max Beckmann – Selbstbildnisse. Zeichnung und Druckgraphik
Ausstellungskatalog
MÜNCHEN Neue Pinakothek 2000
Max Beckmann. Das Geheimnis in der Realität. Zu Max Beckmanns Quappi-Bildnis aus dem Jahre 1943
Aufsatz
PETERS OLAF 2000b
Das 20. Jahrhundert im Städel
Museumskatalog
FRANKFURT AM MAIN Städel Museum 1998
Max Beckmann. Die Nacht
Ausstellungskatalog
DÜSSELDORF Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen 1997
»...Den Menschen ein Bild ihres Schicksals geben...« Die Nacht von Max Beckmann
Aufsatz
KRUSZYNSKI 1997
Max Beckmann Briefe. 1925–1937 (Band II)
Eigene Schriften / Brief
BECKMANN MAX 1994
Das Unzeitgemäße und Zeitlose im Werk von Max Beckmann
Aufsatz
MAUR 1994b
Max Beckmann. Meisterwerke 1907–1950
Ausstellungskatalog
STUTTGART Staatsgalerie 1994
Max Beckmann Briefe. 1899–1925 (Band I)
Eigene Schriften / Brief
BECKMANN MAX 1993
Max Beckmann. Leben im Werk. Die Selbstbildnisse
Monografie
ERPEL 1985a
Das Selbst und der Charakter der Dinge. Einige Betrachtungen über Max Beckmanns Bildersprache
Aufsatz
FRANCISCONO 1984
Max Beckmann. Retrospektive
Ausstellungskatalog
MÜNCHEN Haus der Kunst 1984
Die Hölle der Großstadt
Aufsatz
O’BRIEN-TWOHIG 1984c
Max Beckmanns Selbstbildnisse
Buch
ZENSER 1984a
Zu den Selbstbildnissen 1915-1930
Aufsatz
ZENSER 1984b
Max Beckmann. Frankfurt 1915–1933. Eine Ausstellung zum 100. Geburtstag
Ausstellungskatalog
FRANKFURT AM MAIN Städtische Galerie im Städelschen Kunstinstitut 1983
Max Beckmann. Leben und Werk
Monografie
BECKMANN PETER 1982b
»Battenbergs«
Journalistischer Beitrag
REIFENBERG 1966a
German Expressionist Painting
Monografie
SELZ 1957
Nachmittag. Erinnerungen eines Verlegers
Quellenedition
PIPER REINHARD 1950
Max Beckmann 1948. Retrospective Exhibition
Ausstellungskatalog
SAINT LOUIS Art Museum 1948a
Max Beckmann
Ausstellungskatalog
BASEL Kunsthalle 1930
Max Beckmann
Ausstellungskatalog
ZÜRICH Kunsthaus 1930
Max Beckmann. Das gesammelte Werk. Gemälde, Graphik, Handzeichnungen aus den Jahren 1905 bis 1927
Ausstellungskatalog
MANNHEIM Städtische Kunsthalle 1928a
Max Beckmann. Zur Ausstellung des gesammelten Werkes in der Mannheimer Kunsthalle
Rezension
REIFENBERG 1928a
Max Beckmann
Monografie
GLASER CURT / MEIER-GRAEFE / FRAENGER / HAUSENSTEIN 1924
Max Beckmann
Aufsatz
SCHMIDT PAUL 1920b
Max Beckmann
Rezension
SCHMIDT PAUL 1919d
Max Beckmann. Das Geheimnis in der Realität. Zu Max Beckmanns Quappi-Bildnis aus dem Jahre 1943
Aufsatz
PETERS OLAF 2000b
Das 20. Jahrhundert im Städel
Museumskatalog
FRANKFURT AM MAIN Städel Museum 1998
Max Beckmann. Leben im Werk. Die Selbstbildnisse
Monografie
ERPEL 1985a
Max Beckmann. Retrospektive
Ausstellungskatalog
MÜNCHEN Haus der Kunst 1984
Max Beckmanns Selbstbildnisse
Buch
ZENSER 1984a
Max Beckmann. Frankfurt 1915–1933. Eine Ausstellung zum 100. Geburtstag
Ausstellungskatalog
FRANKFURT AM MAIN Städtische Galerie im Städelschen Kunstinstitut 1983
Max Beckmann. Leben und Werk
Monografie
BECKMANN PETER 1982b
Max Beckmann
Monografie
SIMON 1930
Max Beckmann. Das gesammelte Werk. Gemälde, Graphik, Handzeichnungen aus den Jahren 1905 bis 1927
Ausstellungskatalog
MANNHEIM Städtische Kunsthalle 1928a
Sujet
Ikonografie
Farben
Wörtlich zitiert nach Göpel Erhard / Göpel Barbara 1976, S. 129f.:
Max Beckmann (links), der Maler Ugi Battenberg (1879-1957), seine Frau Fridel geb. Carl (siehe Nr. 205) mit der Katze Titti, das Hausmädchen Klara.
MB «arbeitete etwa drei Monate an dem Bild. Modell haben wir nicht dazu gesessen. Wir verkauften es auf Bitten Beckmanns an Prof. Swarzenski, Städel, für 5000 RM» (Brief Fridel B. 1962; Mitt. über Verkauf widerspricht Eintragung im Städel-Inventarbuch). Mit der Numerierung setzte MB das Bild in Beziehung zu Gesellschaft I und II, Nr. 88, 140.
MB und Battenberg waren Freunde aus der Weimarer Studienzeit. Ein hohes Mass selbstloser Freundschaft bewiesen die Battenbergs, als sie MB 1915 in ihre Frankfurter Wohnung, Schweizerstrasse 3, aufnahmen. In unveröffentlichten Aufzeichnungen versuchte Fridel B. 1961, die Szene festzuhalten: «In einer Nacht. Es schellt. Ugi springt aus dem Bett die Treppe hinunter zur Haustür. ‹Max Beckmann ist aus dem Feld gekommen, wird für ein paar Tage bei uns bleiben. Habe ihm zu essen, zu trinken gegeben. Müde sieht er aus, krank.› Aus Tagen waren Wochen, Monate geworden. Ein Telegramm, Beckmann musste nach Strassburg zurück zum Dienst. Drei Wochen später, wir kamen vom Spaziergang. In der Diele sass Max Beckmann. ‹Ja, ja, ich bin’s - wenn Ihr wollt, bleibe ich bei Euch.› Wir wussten, Schicksal, für keinen leicht, für keinen zu schwer» (auszugsweise zitiert). MB blieb vier Jahre bei den Battenbergs. Ugi B. überliess ihm sein Atelier. Ohne Neid erkannte er in dem Freund die stärkere Begabung.
Als das väterliche Haus 1919 verkauft wurde, übersiedelten Fridel und Ugi B. zum jenseitigen Mainufer, Schöne Aussicht Nr. 9. MB behielt das Atelier in der Schweizerstrasse, lebte nach Mitteilung von Fridel B. aber weiter in enger Verbundenheit mit B’s. 1944/45 zogen B’s nach Bad Nauheim. Die Tagebucheintragung vom 28. März 1945 verrät Beckmanns Sorge um ihr Schicksal. 1957 schrieb Fridel B. in einem Brief, «- mit das Schönste an unserer Freundschaft mit Max ist: sie war niemals und durch nichts unterbrochen oder getrübt».
Klara, die Lili von Braunbehrens (1969, siehe Bibl. 72) als «herrlich erfrischend freches Frauenzimmer» charakterisiert, ist auch auf dem Gemälde Nr. 192 und auf der Radierung Gallwitz 63 (links) dargestellt. 1917 radierte MB ihr Porträt (Gallwitz 91).
Ein Kompositionsentwurf zu Gesellschaft III, Bleistift, und Studien zu dem Bild befinden sich mit anderen Zeichnungen der Sammlung Battenberg sowie einer 1902 datierten Postkarte von MB an U. B. im Städel.
Weitere Darstellungen der Battenbergs: Gemälde Nr. 190, 204, 205, 206, 604 (siehe auch Nr. 193); Zeichnungen (u.a. in den Städtischen Kunstsammlungen Kassel, Kunsthalle Mannheim und bei Theo Garve in Hamburg, Skizze); Radierungen Glaser 62, lt. Gallwitz unauffindbar; Gallwitz 63, 67, 73, 75, 89 und Graphik späterer Jahre, zitiert bei Nr. 205.
Zu dem Selbstbildnis vgl. die Radierung Gallwitz 77 (1916? datiert). Von dem Leben Beckmanns mit seinen Freunden Battenberg in den Jahren 1915-1918 gibt L. v. Braunbehrens (1969, s. o.) sehr persönlich und lebendig eine Vorstellung.
Zu Ugi Battenberg siehe Vollmer 1, S. 129, und Doris Schmidt in: Frankfurter Allgemeine Zeitung 12. März 1954 und 14. Juni 1957.
Die Maßangaben beziehen sich gemäß GÖPEL ERHARD / GÖPEL BARBARA 1976 auf Informationen von FRANKFURT AM MAIN Städel Museum, wo das Gemälde bis zur Beschlagnahme 1937 war.
Vgl. die Zeichnung in WIESE 1978 Nr. 329.
Vgl. die Kaltnadelradierung in HOFMAIER 1990 Nr. 118.
Dieses Gemälde wurde in der Zeit des Nationalsozialismus als »entartet« diffamiert. Unter dem Begriff »Entartete Kunst« sind die Methoden nationalsozialistischer Kunstpolitik zu verstehen, insbesondere die Vorgeschichte,Geschichte und die Auswirkungen der Beschlagnahme moderner Kunstwerke in deutschen Museen durch die Nationalsozialisten im Jahr 1937. Außerdem fallen die antimodernen Propagandaausstellungen seit 1933 und die Wanderausstellung »Entartete Kunst« von 1937 bis 1941 unter diesen Terminus. Das Gesamtverzeichnis der 1937 in deutschen Museen beschlagnahmten Werke ist als Datenbank angelegt. Welche Werke Max Beckmanns insgesamt diffamiert undbeschlagnahmt wurden, ist recherchierbar unter: https://emuseum.campus.fu-berlin.de
Sigle
MB-G 188
URL
https://max-beckmann.org/mb/g/188 [letzter Zugriff: 14.02.2025]