222 Doppelbildnis Frau Swarzenski und Carola Netter
Gemälde
1923Frankfurt am Main
Öl auf Leinwand
80,3 × 65 cm
Signatur rechts oben, deutsche Schrift: Beckmann F. 23.
Im Museum
FRANKFURT AM MAIN Städel Museum
Inventarnummer: SG 348
1923 23 x Doppelportrait v. Frau Swarzensky u. Carola Netter angef. 1. VII bendet am 1. XI Bes: Städel
Werkverzeichnisse
MB-G 222
Göpel/Göpel 1976: 222
Reifenberg / Hausenstein: 191 (Doppelbildnis „Zwei Frauen“; 1923)
Weitere Werktitel
Zwei Frauen
Englische Titel
Double Portrait of Frau Swarzenski and Carola Netter
Provenienz
Atelier Max Beckmann
FRANKFURT AM MAIN Städel Museum (1924 bis vor 1938; Schenkung als Überweisung des Direktors; später zurückgezogen, um das Bild vor der Beschlagnahme im Rahmen der Aktion »Entartete Kunst« zu schützen)
[...]
HUNGEN »Instituts zur Erforschung der Judenfrage«
OFFENBACH Archival Depot (ca. 1945; Übergabe)
WIESBADEN Central Collecting Point (21. Feb 1946; Übergabe)
NÜRNBERG Jewish Restitution Successor Organization (4. Jul 1951; Übergabe)
FRANKFURT AM MAIN Städel Museum (seit Nov 1951; Übergabe)
Quellen
GÖPEL ERHARD / GÖPEL BARBARA 1976
Provenienzforschung in FRANKFURT AM MAIN Städel Museum
https://sammlung.staedelmuseum.de/de/werk/doppelbildnis
Bemerkungen
Gemäß GÖPEL ERHARD / GÖPEL BARBARA 1976, Katalog-Nr. 36, verzichtete Georg Swarzenski auf die Honorierung seiner Gutachten zugunsten des von ihm geleiteten Museums. Er hatte einen kleinen Fond aus ihm persönlich zur Verfügung gestellten Stiftungen, über den er allein zu entscheiden hatte. Alle Ankäufe aus diesem Fond wurden offiziell als Überweisung des Direktors bezeichnet.
Beckmann: Exile Figures
Einzelausstellung, Wanderausstellung
MADRID Museo Thyssen-Bornemisza 2018 / 2019
Christian Schad. Retropektive. Leben und Werk im Kontext
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El espejo y la máscara: El retrato en el siglo de Picasso [The Mirror and the Mask: Portraiture in the Age of Picasso]
Gruppenausstellung, Wanderausstellung
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Glitter and Doom. German Portraits from the 1920s
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FRANKFURT AM MAIN Städtische Galerie im Städelschen Kunstinstitut 1991 / 1992
Max Beckmann. Frankfurt 1915–1933. Eine Ausstellung zum 100. Geburtstag
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Allemagne, années 1920, Nouvelle objectivité, August Sander: [exposition, Paris, Centre Pompidou, Musée national d'art moderne, 11 mai-5 septembre 2022 et Humlebaek, Louisiana museum of modern art, 13 octobre 2022-19 février 2023]
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Allemagne, années 1920, Nouvelle objectivité, August Sander
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El espejo y la máscara: El retrato en el siglo de Picasso [The Mirror and the Mask: Portraiture in the Age of Picasso]
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Max Beckmann. Das gesammelte Werk aus den Jahren 1905–1927. Ausstellung Mannheim – Zur Geschichte einer Beziehung
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Max Beckmann Briefe. 1899–1925 (Band I)
Eigene Schriften / Brief
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ReVision. Die Moderne im Städel. 1906–1937
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BECKMANN MQ 1983
Max Beckmann. Frankfurt 1915–1933. Eine Ausstellung zum 100. Geburtstag
Ausstellungskatalog
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Zurück zur Malerei
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GALLWITZ 1983b
Verzeichnis der Gemälde aus dem Besitz des Städelschen Kunstinstituts und der Stadt Frankfurt
Museumskatalog
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Max Beckmann. Das Portrait. Gemälde, Aquarelle, Zeichnungen
Ausstellungskatalog
KARLSRUHE Badischer Kunstverein 1963
Nachmittag. Erinnerungen eines Verlegers
Quellenedition
PIPER REINHARD 1950
Max Beckmann
Werkverzeichnis
REIFENBERG / HAUSENSTEIN 1949
Max Beckmann
Monografie
SIMON 1930
Deutscher Künstlerbund
Ausstellungskatalog
STUTTGART Ausstellungsgebäude Interimstheaterplatz 1930
Max Beckmann
Ausstellungskatalog
ZÜRICH Kunsthaus 1930
Max Beckmann
Ausstellungskatalog
BERLIN Galerie Alfred Flechtheim 1928
Max Beckmann. Das gesammelte Werk. Gemälde, Graphik, Handzeichnungen aus den Jahren 1905 bis 1927
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MANNHEIM Städtische Kunsthalle 1928a
Neue Sachlichkeit. Deutsche Malerei seit dem Expressionismus
Ausstellungskatalog
MANNHEIM Städtische Kunsthalle 1925
Max Beckmann. Zur Ausstellung bei Cassirer
Journalistischer Beitrag
FECHTER 1924
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Ausstellungskatalog
FRANKFURT AM MAIN Kunstverein 1924
Verzeichnis der Gemälde aus dem Besitz des Staedelschen Kunstinstituts und der Stadt Frankfurt
Museumskatalog
FRANKFURT AM MAIN Städelsches Kunstinstitut 1924
Die Kunst Max Beckmanns
Rezension
REIFENBERG 1924c
Max Beckmann sperrt die Vitalität ein
Aufsatz
MAAZ 2018
Beckmann: Exile Figures
Ausstellungskatalog
MADRID Museo Thyssen-Bornemisza 2018
Max Beckmann
Monografie
ZEILLER 2018a
»Schwere Verstümmelung und sehr merkbare Rangminderung der Sammlung« – Die Beschlagnahme »entarteter« Kunstwerke im Städel 1936–1937
Aufsatz
ROTH NICOLE 2011
Christian Schad. Retrospektive. Leben und Werk im Kontext
Ausstellungskatalog
WIEN Leopold Museum 2008
Glitter and Doom. German Portraits from the 1920s
Ausstellungskatalog
NEW YORK Metropolitan Museum 2006
Meisterwerke des 20. Jahrhunderts
Museumskatalog
SAARBRÜCKEN Saarlandmuseum 1999a
Das 20. Jahrhundert im Städel
Museumskatalog
FRANKFURT AM MAIN Städel Museum 1998
Max Beckmann
Museumskatalog
MANN 1998
Max Beckmann. Die Nacht
Ausstellungskatalog
DÜSSELDORF Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen 1997
ReVision. Die Moderne im Städel. 1906–1937
Ausstellungskatalog
FRANKFURT AM MAIN Städtische Galerie im Städelschen Kunstinstitut 1991
Max Beckmann in Frankfurt
Sammelband
GALLWITZ 1984a
Max Beckmann. Frankfurt 1915–1933. Eine Ausstellung zum 100. Geburtstag
Ausstellungskatalog
FRANKFURT AM MAIN Städtische Galerie im Städelschen Kunstinstitut 1983
Max Beckmann. Katalog der Gemälde, Band 1 und 2
Werkverzeichnis
GÖPEL ERHARD / GÖPEL BARBARA 1976
Max Beckmann. Das Portrait. Gemälde, Aquarelle, Zeichnungen
Ausstellungskatalog
KARLSRUHE Badischer Kunstverein 1963
Max Beckmann
Aufsatz
GLASSGOLD 1927
Wörtlich zitiert nach Göpel Erhard / Göpel Barbara 1976, S. 164f.:
Marie Swarzenski (rechts), 1889-1967, Tochter des Frankfurter Stadtrats Victor Mössinger, und Carola Netter, spätere Frau Roth, geb. 1905 in Frankfurt/M. Die Dargestellten kannten sich, haben zu dem Bild aber getrennt Modell gesessen. Das Gem. entstand ohne Auftrag.
Benno Reifenberg: «Marie war die Gattin von Georg Swarzenski [1876-1957], unter dessen Leitung das Städelsche Kunstinstitut während der zwanziger Jahre eine ungemeine Entwicklung nahm, insofern es sich mit höchstem Qualitätsanspruch der neueren Kunst erschloss. Marie Swarzenski war unbeirrbar in ihrer Contenance, urteilte mit vollkommener Sicherheit über die Qualität von Kunstwerken und über die von Menschen. [...] Ihre Originalität verlieh ihr eine Art von Unnahbarkeit. [...] Beckmann hat sie gezeichnet, gemalt, ihre Sensibilität, ihre Scheu und die Kraft ihrer Seele. Er wusste, diese Frau würde sich zeitlebens behaupten.» (Frankfurter Allgemeine Zeitung, 4.Nov. 1967, ausführlicher Nachruf.)
Georg Swarzenski, bis 1938 Generaldirektor der Frankfurter Sammlungen, war einer der grossen Förderer Beckmanns. Er erwarb insgesamt 13 Gemälde von MB für die Frankfurter Galerie (Nr. 36, 108, 188, 192, 210, 222, 240, 257, 267, 281, 323, 324, 327; Dr. Alfred Wolters, der dem Museum seit 1912 angehörte und 1928 die Leitung der Städtischen Galerie übernahm, hat die Ankäufe mit bestimmt).
S. hat sich auch als Autor mit Entschiedenheit für MB eingesetzt (siehe Bibl. 329, 440, 1707). 1938 emigrierte das Ehepaar S. in die USA. Der ersten Nachkriegs-Ausstellung von Werken Beckmanns in New York 1946 gab S. durch sein Vorwort im Katalog Gewicht. Siehe auch «Ein Brief von Georg Swarzenski» (an Alfred Wolters) in: Die Gegenwart 12 (1957) S. 404. Georg und Marie S. sind in den USA gestorben.
MB schuf zwei graphische Bildnisse von G.S., Gallwitz 161 und 280; eine 1950 datierte Bildniszeichnung ist im Besitz von Hanns Swarzenski in Rye, N.Y. (Abb. u.a. in: Beiträge für Georg Swarzenski, Berlin 1951).
Im Tagebuch (11.-14. März 1948) verzeichnete MB das Wiedersehen mit den Frankfurter Freunden, dem «Professor» und «Maruschka», in Boston.
Carola Roth geb. Netter war 18 Jahre alt, als MB sie bei einer Einladung in privatem Kreis in Frankfurt kennenlernte. Sie trug ein schwarzes Abendkleid mit rosa Chenillestickerei, eine blassrosa Korallenkette und hatte einen Fächer bei sich. MB erklärte, er wolle sie in diesem Kleid malen. Sie folgte diesem Wunsch, der wie eine Anordnung wirkte, und hat im Atelier in der Schweizerstrasse mehrfach zu dem Bild Modell gesessen. Zu einer der Sitzungen brachte sie ihren Hund, einen Bobtail, mit. Während er malte, erkundigte sich MB nach ihren Lektüren und empfahl ihr Flaubert, Die Versuchung des Heiligen Antonius, zu lesen.
1924-1927 arbeitete C.R. bei Georg Swarzenski am Städelschen Kunstinstitut. Von Jugend an kunstinteressiert, kritisch und unabhängig denkend, gehörte sie früh zu dem Kreis derer, die Beckmann in seinem Rang erkannten. Die Max Beckmann Gesellschaft, die sie 1952 mit begründete und deren Geschäfte sie führt, und die Autoren des Werkverzeichnisses haben ihrem sachlichen Interesse, ihrer Initiative und Grosszügigkeit viel zu verdanken. Carola Roth lebt in München. Siehe auch Bibl. Nr. 470.
Eine undatierte Bildniszeichnung Marie Swarzenski, Studie zu dem vorliegenden Gem., befindet sich im Fogg Art Museum Cambridge, Mass. (Abb. in: Charles Kuhn, The Harvard Collections, Cambridge 1957); ein Pastell und eine Bleistiftzeichnung, beide undatiert, sind im Besitz des Sohnes Wolfgang Swarzenski in Winterthur. Vgl. Lithographie und Holzschnitt Bildnis Marie S., Gallwitz 278, 279, dort 1925 datiert.
Eine Bildniszeichnung Carola Roth, Studie zu dem Gem., bezeichnet «Zeichnung Frl. N. 1923», ist im Besitz der Dargestellten (Abb. in: Eduard Trier, Zeichner des 20. Jahrhunderts, Frankfurt 1956); eine Bildniszeichnung befindet sich im Besitz von MQB.
Vgl. das Pastel in BECKMANN MAYEN / GOHR / HOLLEIN 2006, Nr. 28.
Vgl. die Zeichnungen in WIESE 1978 Nr. 522 und 523.
Vgl. die Drucke in HOFMAIER 1990 Nr. 290 (Lithographie) und 310 (Holzschnitt).
Sigle
MB-G 222
URL
https://max-beckmann.org/mb/g/222 [letzter Zugriff: 14.02.2025]