1930 (Frankfurt) und Paris Lautenspielerin am 15.8. Städel
Briefe
In seinen Briefen erwähnt Max Beckmann das Gemälde am 13. Oktober 1930 (Nr. 540, S. 176; siehe Anmerkungen S. 286, 390).
Werkverzeichnisse
MB-G 327
Göpel/Göpel 1976: 327
Reifenberg / Hausenstein: 301 (Banjospielende Frau; 1930)
Weitere Werktitel
Banjospielende Frau
Englische Titel
Lute Player / Banjo-Playing Woman
Provenienz
Atelier Max Beckmann
FRANKFURT AM MAIN Städel Museum (1930 bis 7. Jul 1937; aus Mitteln der Frankfurter Künstlerhilfe erworben)
BERLIN Reichsministerium für Volksaufklärung und Propaganda (7. Jul 1937 bis 10. Mär 1941; Beschlagnahme, EK 14182)
NIEDERSCHÖNHAUSEN Schloss Schönhausen (Aug 1938 bis 18. Apr 1939; Depot »international verwertbarer« Kunstwerke)
BERLIN Galerie Buchholz (18. Apr 1939 bis 10. Mär 1941; in Kommission)
München, Günther Franke (10. Mär 1941; offiziell Tausch, aber nicht erhalten; Gemälde verblieb bei Karl Buchholz)
Berlin, Karl Buchholz (10. Mär 1941 bis Anfang 1945; in den Kriegswirren verlorengegangen)
Verschollen
Quellen
GÖPEL ERHARD / GÖPEL BARBARA 1976
BERLIN Datenbank »Entartete Kunst«, Abfrage: Max Beckmann - Lautenspielerin.
TIEDEMANN 2013, S. 279, 349.
Bemerkungen
Das Gemälde war Bestandteil eines Tauschvertrages zwischen Günther Franke und dem Propagandaministerium. Danach hätte es an den Münchener Kunsthändler gehen sollen. Es scheint eine Absprache zwischen ihm und Karl Buchholz gegeben zu haben, dass Letzterer das Bild behalten konnte. Genaueres über diese Vereinbarung lässt sich nicht in Erfahrung bringen. Da Buchholz am Zustandekommen des Tausches maßgeblich mitgewirkt hatte, könnte Franke sich mit der Überlassung des Bilder erkenntlich gezeigt haben.
Die BERLIN Galerie Buchholz in der Leipziger Straße 119 / 120 wurde im November 1943 Opfer eines Bombenangriffs. Nachweislich sind eine Reihe von Kunstwerken verbrannt. Das Privathaus der Familie Buchholz lag in Berlin-Grunewald, Kudovastrasse 17. Dort kam es zu Plünderungen, als kein Mitglied der Familie zugegen war. Es ist möglich, dass dieses Gemälde und weitere von Max Beckmann zerstört oder gestohlen wurden.
Vom Abbild zum Sinnbild. Ausstellung von Meisterwerken moderner Malerei
Gruppenausstellung
FRANKFURT AM MAIN Städelsches Kunstinstitut 1931
Zeitraum | Preis | Notiz |
---|---|---|
29. Apr. 1939 – 29. Apr. 1939 | 15 USD | Schätzpreis des BERLIN Reichsministerium für Volksaufklärung und Propaganda im Rahmen der »Verwertung entarteter Kunst«. Quelle: TIEDEMANN 2013, S. 278-280. |
Die Beckmann-Sammlung im Städel: Erwerbungen und Verluste
Aufsatz
SCHMEISSER 2020b
Harry Fischer Liste
Datenbank / Informationssystem
LONDON Harry Fischer Liste
Die »entartete« Moderne und ihr amerikanischer Markt: Karl Buchholz und Curt Valentin als Händler verfemter Kunst
Dissertation
TIEDEMANN 2013
Das 20. Jahrhundert im Städel
Museumskatalog
FRANKFURT AM MAIN Städel Museum 1998
Max Beckmann Briefe. 1925–1937 (Band II)
Eigene Schriften / Brief
BECKMANN MAX 1994
ReVision. Die Moderne im Städel. 1906–1937
Ausstellungskatalog
FRANKFURT AM MAIN Städtische Galerie im Städelschen Kunstinstitut 1991
Vom Abbild zum Sinnbild. Ausstellung von Meisterwerken moderner Malerei
Ausstellungskatalog
FRANKFURT AM MAIN Städelsches Kunstinstitut 1931
Das 20. Jahrhundert im Städel
Museumskatalog
FRANKFURT AM MAIN Städel Museum 1998
ReVision. Die Moderne im Städel. 1906–1937
Ausstellungskatalog
FRANKFURT AM MAIN Städtische Galerie im Städelschen Kunstinstitut 1991
Wörtlich zitiert nach Göpel Erhard / Göpel Barbara 1976, S. 234:
Die Form des Instruments rechtfertigt den von der MB Liste abweichenden Titel «Banjospielende Frau» (so in Kat. Ausstellung Frankfurt, von Reifenberg übernommen). Zu Jazz- Instrumenten siehe Bemerkung zu Nr. 257. Zum Entstehungsort siehe Bemerkung zu Nr. 323.
Das Bild ist möglicherweise mit anderen Gemälden aus dem Besitz von Karl Buchholz 1943 bei einem Luftangriff im Hause Buchholz Berlin-Grunewald, Kudovastrasse 17, verbrannt. Zur Zeit des Brandes war kein Mitglied der Familie B. im Hause.
Zur Erwerbung des Bildes durch die Städtische Galerie siehe «Frankfurter Nachrichten», zitiert in Bemerkung zu Nr. 338.
Dieses Gemälde wurde in der Zeit des Nationalsozialismus als »entartet« diffamiert. Unter dem Begriff »Entartete Kunst« sind die Methoden nationalsozialistischer Kunstpolitik zu verstehen, insbesondere die Vorgeschichte,Geschichte und die Auswirkungen der Beschlagnahme moderner Kunstwerke in deutschen Museen durch die Nationalsozialisten im Jahr 1937. Außerdem fallen die antimodernen Propagandaausstellungen seit 1933 und die Wanderausstellung »Entartete Kunst« von 1937 bis 1941 unter diesen Terminus. Das Gesamtverzeichnis der 1937 in deutschen Museen beschlagnahmten Werke ist als Datenbank angelegt. Welche Werke Max Beckmanns insgesamt diffamiert undbeschlagnahmt wurden, ist recherchierbar unter: https://emuseum.campus.fu-berlin.de
Sigle
MB-G 327
URL
https://max-beckmann.org/mb/g/327 [letzter Zugriff: 14.02.2025]