Wörtlich zitiert nach Göpel Erhard / Göpel Barbara 1976, S. 375:

Vermerk von P. Beckmann auf einem Foto in seinem Besitz: «12.2.42 mitgebracht. Abgegeben an Kaulbach» (siehe auch Tagebuch 24. Jan. 1942). Demzufolge brachte PB das Bild aus Amsterdam nach Berlin. 1972 erinnert sich PB nicht, an wen er das Bild weitergab. Bei dem Namen «Kaulbach» kann es sich nur um die Mutter von MQB handeln, in deren Nachlass sich das Bild jedoch nicht befunden hat.
Zur Darstellung vgl. Nr. 605.

Dieses Gemälde ist in der Datenbank von Lost Art aufgeführt. Das Register dient der Erfassung von Kulturgütern, die infolge der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft und der Ereignisse des Zweiten Weltkriegs verbracht, verlagert oder – insbesondere jüdischen Eigentümern – verfolgungsbedingt entzogen wurden. Es wird vom Deutschen Zentrum Kulturgutverluste in Magdeburg betrieben. Das Hauptaugenmerk dieser Organisation gilt dem im Nationalsozialismus verfolgungsbedingt entzogenen Kulturgut insbesondere aus jüdischem Besitz (sogenanntes NS-Raubgut). Grundlage sind die 1998 verabschiedeten »Washingtoner Prinzipien«, zu deren Umsetzung sich Deutschland im Sinne seiner historischen und moralischen Selbstverpflichtung bekannt hat. Welche Werke Max Beckmanns insgesamt bei Lost Art registriert sind, ist recherchierbar unter: https://www.lostart.de

Die Provenienz wurde aufgrund neuer Erkenntnisse am 25. Okt 2023 und 11. Dez 2023 geändert.

Provenienz bis 25. Okt 2023:
Atelier Max Beckmann
Peter Beckmann in Amsterdam als Kurier am 15.[?] Feb 1942 mitgenommen
Berlin / Gauting / Ohlstadt / Murnau, Peter Beckmann
[?] BERLIN Galerie Buchholz (frühestens Ende Feb 1942)
Dresden / Prag, Hans Dittmayer und Stefanie Dittmayer (16. Okt 1942 bis 16. Jan 1946 (Sterbedatum Hans Dittmayer); Kauf)
Peterswalde (CSK), kriegsbedingte Auslagerung (um 1944 bis Anfang 1945)
Prag und Sehuschitz (CSK), kriegsbedingte Auslagerung (Anfang 1945 bis Anfang 1946)
Peterswalde / Dresden, Stefanie Dittmayer (17. Jan 1946; Vermächtnis. Ausweisung der Familie Dittmayer aus CZ am 22. Jan 1946; Enteignung und Beschlagnahme der Kunstwerke durch die neu eingesetzten tschechischen Behörden; sämtliche Gemälde befanden sich zu diesem Zeitpunkt noch an den Auslagerungsorten)
[Unbekannter Ort] (CSK), Einlagerung der Sammlung Dittmayer durch die neu eingesetzten tschechischen Behörden (Anfang 1946)
[...]
Verschollen

Quellen
GÖPEL ERHARD / GÖPEL BARBARA 1976 (siehe Eintrag unter Bemerkungen)
MB ARCHIV Tagebücher Mathilde Q. Beckmann, Seite am Anfang der Agenda 1942
Eidesstattliche Versicherung von Wolfram Dittmayer (Sohn von Hans und Stefanie Dittmayer), 12. Jan 2018
A-DITTMAYER Dokumente, Aufstellung »Gemälde aus der Sammlung Dittmayer«, »Boote, Meerstück, Öl 42/43. Keine Rechnung, aber in Verpackungsliste«
A-DITTMAYER Dokumente, Verpackungsliste für die Auslagerung nach Peterswald (Böhmen), später nach Prag und Sehuschitz (bei Prag)
A-DITTMAYER Dokumente , Brief vom 12. Apr 1943: »Nächsten Freitag bin ich in Berlin und werde noch einen Beckmann ›Meerstück‹ zu sehen bekommen.«

Bemerkungen
Die in GÖPEL ERHARD / GÖPEL BARBARA 1976 geäußerte Vermutung, das Bild könne an Frida von Kaulbach gegangen sein, lässt sich nicht untermauern. Möglicherweise handelt es sich bei der diesbezüglichen Notiz von Peter Beckmann um eine Absicht, die nicht in die Tat umgesetzt wurde.
Die in WAGNER MATHIAS 2006 und TIEDEMANN 2019 aufgestellte These, dass es sich in Zusammenhang mit dem Dresdner Sammler Hans Dittmayer bei »Boote, Meerstück, Öl 42/43« um 605 Meerlandschaft mit drei Kähnen handelt, hat sich als irrig herausgestellt, da das Gemälde in den 1940er Jahren an einen anderen privaten Sammler verkauft wurde. Nach Sinn und Zusammenhang müsste es sich bei der von Dittmayer erworbenen Meereslandschaft um 623 Strandlandschaft mit Boot und Badenden handeln. Da der Verbleib des Gemäldes ungeklärt ist, lässt sich weder diese noch die andere Theorie überprüfen.
Alle Bemühungen der Familie Dittmayer, wieder in den rechtmäßigen Besitz ihrer Firmen in Peterswalde und Prag sowie der beschlagnahmten Kunstwerke zu gelangen, scheiterten. Man lebte in der Annahme, die Sammlung könne vernichtet worden sein, bis einige Bilder in den 1950er Jahren im deutschen Kunsthandel auftauchten. Bis 1992 waren Recherchen in der ČSSR nach dem Verbleib der Kunstsammlung unmöglich. Vom Großteil der in Prag und Sehuschitz deponierten Bilder fehlt jede Spur.

Provenienz bis 10. Dez 2023:
Atelier Max Beckmann
Berlin / Gauting / Ohlstadt / Murnau, Peter Beckmann (15.[?] Feb 1942 bis mindestens Ende Feb 1942; in Kommission bzw. in Verwahrung) [1]
[?] BERLIN Galerie Buchholz (frühestens Ende Feb 1942) [2]
Dresden / Prag / Peterswalde, Hans Dittmayer und Stefanie Dittmayer (frühestens Apr 1943 bis 16. Jan 1946; Kauf; spätere kriegsbedingte Unterbringung in Prag und Peterswalde, beides Tschecheslowakei) [3] [4] [5]
Dresden / Prag / Peterswalde, Stefanie Dittmayer (16. Jan 1946 bis 23. Jan 1946; Vermächtnis; späterer Verlust durch erzwungene Ausreise) [5]
Verbleib unbekannt / Verschollen

Quellen
[0] GÖPEL ERHARD / GÖPEL BARBARA 1976
[1] MBA MB Nachlässe - MQB Tagebücher, Seite am Anfang der Agenda 1942.
[2] STA-DITTMAYER Dokumente, Brief vom 12. Apr 1943: »Nächsten Freitag bin ich in Berlin und werde noch einen Beckmann ›Meerstück‹ zu sehen bekommen.«
[3] STA-DITTMAYER Dokumente, Aufstellung »Gemälde aus der Sammlung Dittmayer«, »Boote, Meerstück, Öl 42/43. Keine Rechnung, aber in Verpackungsliste.«
[4] STA-DITTMAYER Dokumente, Verpackungsliste für die Auslagerung nach Peterswald (Böhmen), später nach Prag und Sehuschitz (bei Prag).
[5] STA-DITTMAYER Eidesstattliche Versicherung von Wolfram Dittmayer (Sohn von Hans und Stefanie Dittmayer), 12. Jan 2018.

Bemerkungen
Lost Art-ID: 239724
Die in GÖPEL ERHARD / GÖPEL BARBARA 1976 geäußerte Vermutung, das Bild könne an Frida von Kaulbach gegangen sein, lässt sich nicht untermauern. Möglicherweise handelt es sich bei der diesbezüglichen Notiz von Peter Beckmann um eine Absicht, die nicht in die Tat umgesetzt wurde.
Die in WAGNER MATHIAS 2006 und TIEDEMANN 2019 aufgestellte These, dass es sich in Zusammenhang mit dem Dresdner Sammler Hans Dittmayer bei »Boote, Meerstück, Öl 42/43« um 605 Meerlandschaft mit drei Kähnen handelt, hat sich als irrig herausgestellt, da das Gemälde in den 1940er Jahren an einen anderen privaten Sammler verkauft wurde. Nach Sinn und Zusammenhang müsste es sich bei der von Hans Dittmayer erworbenen Meereslandschaft um 623 Strandlandschaft mit Boot und Badenden handeln.
Die Provenienz wurde am 25. Okt 2023 geändert.

Provenienz seit 11. Dez 2023:

Atelier Max Beckmann
Berlin / Gauting / Ohlstadt / Murnau, Peter Beckmann (15.[?] Feb 1942 bis mindestens Ende Feb 1942; in Kommission bzw. in Verwahrung) [1]
[?] BERLIN Galerie Buchholz (frühestens Ende Feb 1942) [2]
Dresden / Prag / Peterswalde, Hans Dittmayer und Stefanie Dittmayer (frühestens Apr 1943 bis 16. Jan 1946; Kauf; spätere kriegsbedingte Unterbringung in Prag und Peterswalde, beides Tschecheslowakei) [3] [4] [5]
Dresden / Prag / Peterswalde, Stefanie Dittmayer (16. Jan 1946 bis 23. Jan 1946; Vermächtnis; späterer Verlust durch erzwungene Ausreise [5] oder Beschlagnahme durch die tschechischen Behörden [6])
Verbleib unbekannt / Verschollen

Quellen
[0] GÖPEL ERHARD / GÖPEL BARBARA 1976
[1] MBA MB Nachlässe - MQB Tagebücher, Seite am Anfang der Agenda 1942.
[2] STA-DITTMAYER Dokumente, Brief vom 12. Apr 1943: »Nächsten Freitag bin ich in Berlin und werde noch einen Beckmann ›Meerstück‹ zu sehen bekommen.«
[3] STA-DITTMAYER Dokumente, Aufstellung »Gemälde aus der Sammlung Dittmayer«, »Boote, Meerstück, Öl 42/43. Keine Rechnung, aber in Verpackungsliste.«
[4] STA-DITTMAYER Dokumente, Verpackungsliste für die Auslagerung nach Peterswald (Böhmen), später nach Prag und Sehuschitz (bei Prag).
[5] STA-DITTMAYER Eidesstattliche Versicherung von Wolfram Dittmayer (Sohn von Hans und Stefanie Dittmayer), 12. Jan 2018.
[6] BERLIN Georg Kolbe Museum, Nachlass Hermann Blumenthal, Blattnummer HB17, Brief von Wolfram Dittmayer an Maria Blumenthal, 29. Mai 1946.

Bemerkungen
Lost Art-ID: 239724
Die in GÖPEL ERHARD / GÖPEL BARBARA 1976 geäußerte Vermutung, das Bild könne an Frida von Kaulbach gegangen sein, lässt sich nicht untermauern. Möglicherweise handelt es sich bei der diesbezüglichen Notiz von Peter Beckmann um eine Absicht, die nicht in die Tat umgesetzt wurde.
Die in WAGNER MATHIAS 2006 und TIEDEMANN 2019 aufgestellte These, dass es sich in Zusammenhang mit dem Dresdner Sammler Hans Dittmayer bei »Boote, Meerstück, Öl 42/43« um 605 Meerlandschaft mit drei Kähnen handelt, hat sich als irrig herausgestellt, da das Gemälde in den 1940er Jahren an einen anderen privaten Sammler verkauft wurde. Nach Sinn und Zusammenhang müsste es sich bei der von Hans Dittmayer erworbenen Meereslandschaft um 623 Strandlandschaft mit Boot und Badenden handeln.
Die Provenienz wurde am 25. Okt 2023 und am 11. Dez 2023 geändert.