Wörtlich zitiert nach Göpel Erhard / Göpel Barbara 1976, S. 325:

Marie Paule Pomaret, geb. 1893, Frau eines französischen Politikers, leitete von 1927-1934 die Galerie de la Renaissance in der Rue Royale in Paris. Sie setzte sich, auch in der von der Galerie herausgegebenen Zeitschrift La Renaissance de l’Art Français, mit Entschiedenheit für das Werk Beckmanns ein. In ihrer Galerie wurde 1931 die erste Beckmann-Ausstellung in Paris gezeigt. Frau P. lebt in Nizza.
Das Porträt entstand ohne Auftrag (lt. MQB s.o.). Die Schrift auf dem Buch rechts ist wohl als CAVE(s du Vatican) A(n)DRÉ GIDE zu lesen. Links der Hund von Frau P., eine französische Bulldogge.
Nach Mitt. von Frau P. gelangte das Bild - entgegen dem Vermerk in der MB-Liste und bei Reifenberg - nicht in ihren Besitz. Sie erinnert sich 1969 nicht, es jemals gesehen zu haben. Das Bild sollte 1939 in der Galerie Poyet ausgestellt werden. Die Ausst. wurde aus politischen Gründen abgesagt, die Bilder waren inoffiziell in der Galerie zu sehen. Bei Kriegsausbruch hat das Ehepaar P. überstürzt Paris verlassen. Frau P. hält für möglich, dass ihr Bildnis während des Krieges mit andern Gemälden von MB in Paris auf bewahrt und um 1946 nach den USA gebracht wurde. (Nach Briefen von Frau P. 1958 und 1969 und von K. von Porada.) MQB vermutet, dass das Bild im Kriege zerstört wurde.
Eine Kohle-Vorzeichnung auf Leinwand, offensichtlich zu dem vorliegenden Bildnis (Abb. S.I/584), befindet sich auf der Rückseite des Stillebens Nr. 561.
Die 6 Studien zu dem Gemälde, abgebildet im Katalog der Ausstellungen Karlsruhe 1963 und München 1964, Günther Franke, befinden sich in der Catherine Viviano Gallery, New York. Über die Zeichnungen und ihre Datierung siehe Göpel im Katalog der Ausstellung Köln 1955 Galerie Hill.

Vgl. die Skizzen in ZEILLER 2010, 49. Skizzenbuch, lose Blätter Nr. 2, 3 und 4.