
Originalfoto: Bayerische Staatsgemäldesammlungen, München, Max Beckmann Archiv. Fotograf: unbekannt [Reproduktion nach Originalpostkarte von 1915]
186 Wandbild in Wervik
Gemälde
1915Wervik
Leimfarbe auf Ziegelmauer
ca. 300 × 430 cm
Nicht signiert
Gewaltsam zerstört
Nicht verzeichnet
Briefe
In seinen Briefen erwähnt Max Beckmann das Gemälde am 30. März 1915 (Nr. 106, S. 112; siehe Anmerkungen S. 432).
Werkverzeichnisse
MB-G 186
Göpel/Göpel 1976: 186
Englische Titel
Mural in Wervik
Provenienz
Wandbild in der Badeanstalt vom Feldlazarett 9 des XV. Korps
Gewaltsam zerstört (Erster Weltkrieg)
Max Beckmann
Monografie
Lenz 2022
Max Beckmann vom Vietzker Strand zur Departure. Die Kristallisation seiner Werturteile und sein bildnerische Praxis 1904-1936
Monografie
SCHUBERT 2021
Max Beckmann. Das gesammelte Werk aus den Jahren 1905–1927. Ausstellung Mannheim – Zur Geschichte einer Beziehung
Aufsatz
HILLE 1994b
Spuren der Moderne. Die Mannheimer Kunsthalle von 1918–1933
Museumskatalog
MANNHEIM Kunsthalle 1994b
Max Beckmann Briefe. 1899–1925 (Band I)
Eigene Schriften / Brief
BECKMANN MAX 1993
Max Beckmann
Aufsatz
SELZ 1964
Blick auf Beckmann
Sammelband
ERFFA / GÖPEL ERHARD 1962
Max Beckmann
Aufsatz
REIFENBERG 1921a
[Titel unbekannt]
Journalistischer Beitrag
ANONYM 1915 [a]
[Titel unbekannt]
Journalistischer Beitrag
ANONYM 1915 [a]
Wörtlich zitiert nach Göpel Erhard / Göpel Barbara 1976, S. 128:
Das Wandbild entstand im Auftrag von Oberstabsarzt Prof. Dr. Kühn, zur Ausschmückung der Badeanstalt im Feldlazarett 9 des XV. Korps.
Die redaktionelle Notiz in Kunst und Künstler (a.a.O.) gibt eine Vorstellung von der Farbigkeit und den Ausmassen des Wandbildes: «Es ist ein Fresko, primitiv auf eine Ziegelsteinmauer gemalt. Die Gestalten sind lebensgross. Die Farben sind: ein fahles Rosa für das Terrain, daneben ein grünlicher Rasenstreifen, hinten gelbliche Lehmhügel und darüber ein weisser, nach oben violettgrauer Himmel. Das eine Pferd ist weiss, das andere schwarzviolett; die Reiter haben graue Uniformen. Der stehende Soldat hat eine lehmgelbe Färbung und ein orangefarbenes Gesicht mit blauschwarzem Haar und Bart.»
Rechts die St.-Medardus-Kirche in Wervik. Im Sommer 1915 entstand eine Federzeichnung nach der gotischen Kathedrale, Abb. in: Kriegslieder des XV. Korps, Berlin (1915), S. 81. Von vermutlich zahlreichen Studien sind bekannt: 3 Zeichnungen, Reiter mit Lanze, im Besitz von Mathilde Q. Beckmann (davon eine abgebildet in: Briefe im Kriege, Ausgabe 1955 S.31, und in: Katalog Ausstellung Köln 1955 Theo Hill). Weitere Studien im Besitz von PB, Frau Wiltrud Brust, München, und in Slg. EG (Abb. in: Briefe im Kriege S.43, Ausschnitt).
Ein zweites Wandbild war geplant, kam jedoch nicht zur Ausführung (siehe Briefe im Kriege, 11.Mai 1915). Die Federzeichnung im Besitz von Theo Garve, Hamburg, bezeichnet «Beckmann Courtray», ist möglicherweise eine Studie hierzu. Erika Waldow, München, entdeckte im Besitz eines Enkels von Prof. Kühn eine Feldpostkarte vom 7. Mai 1915 mit dem Foto des Wandbildes. Die Karte ermöglichte die Identifizierung des «Dr.K.» in den Briefen Beckmanns und diente als Vorlage für die Abbildung im Werkverzeichnis.
Garve weist darauf hin, dass Erich Heckel, den MB 1915 in Ostende traf, im gleichen Jahr (Weihnachten 1915) für die Soldaten seine «Zeltbahn-Madonna» malte (mündl. Mitt.).
Vgl. die Zeichnungen in WIESE 1978, Nr. 249, 252, 253, 254 und 255.
Vgl. die Skizze in ZEILLER 2010, zehntes Skizzenbuch Nr. 1v.
Sigle
MB-G 186
URL
https://max-beckmann.org/mb/g/186 [letzter Zugriff: 14.02.2025]