109 Murder
Aquarell / Pastell
1945Amsterdam
Tuschfeder, Aquarell und Deckweiß auf PH Antique-Bütten
449 × 323 mm
Signiert, bezeichnet und datiert unten rechts: Beckmann | A · 45 u.[?] R.[ops] f.[ecit]
Im Museum
FRANKFURT AM MAIN Städel Museum
Inventarnummer: LG 290
Tagebücher
MB-TGB 10.12.1945:
Mont. 10. Dez. 45
»den Mord« aquarellirt.
[…]
Briefe
Max Beckmann an Curt Valentin, Amsterdam 21.11.1946: »[…] Übrigens ist das Blatt ,Murder‘ mit ein[e]n [sic] R. bezeichnet, das bedeuted [sic] nach einer Idee von Rops, die mich gelegentlich amüsirte […]« (Briefe III, Nr. 788, S. 138).
Werkverzeichnisse
MB-A/P 109
Beckmann / Gohr: 109
Weitere Werktitel
Murder (in NEW YORK Buchholz Gallery 1946b)
Der Mord (in DÜSSELDORF Wolfgang Wittrock Kunsthandel 1991)
Spanischer Titel
El asesinato
Provenienz
NEW YORK Buchholz Gallery - Valentin Gallery (bis spätestens 1954/55)[1]
New York, Mathilde Q. Beckmann [2]
NEW YORK Grace Borgenicht Gallery (1984 / bis 1991)[2][3]
Deutschland, in privater Hand (1991–?, Ankauf)[3]
[…]
Frankfurt am Main, Karin und Rüdiger Volhard (seit Dezember 1996, Ankauf bei BERLIN Villa Grisebach)[4][5]
Nachlass Karin und Rüdiger Volhard [4][5]
FRANKFURT AM MAIN Städel Museum (seit Dezember 2021, Dauerleihgabe aus der Sammlung Karin & Rüdiger Volhard)[4][5]
Quellen
[1] Curt Valentin Papers, VII.A.41. The Museum of Modern Art Archives, New York [Anm.: Listen ohne Datum, gemäß Findbuch MoMA auf 1954–1955 datiert]; Liste »MAX BECKMANN« Typoskript, »6975 Murder, 1945, pen ink and wc. 17 3/4 x 12 3/8"[inch] [$]300.« sowie MoMA-ARCHIVES Curt Valentin Albums - Black 2, Schwarz-Weiß-Fotografie, S. 25, Etikett: »Max Beckmann S49 INDEXED | Murder | pen, ink & wc. 17 3/4 x 12 3/8" | 1945 | Coll: [nicht bezeichnet]«.
[2] BECKMANN MAYEN / GOHR 2006, S. 260.
[3] AAA Grace Borgenicht Gallery Box 6, Max Beckmann, 1990-1991, Ver- und Ankaufsjahr gemäß Korrespondenz mit Barbara Göpel.
[4] Mitteilung FRANKFURT AM MAIN Städel Museum (Oktober 2022).
[5] Mitteilung Eigentümer:in (Oktober 2022).
Anmerkungen
Das Blatt wurde in der Auktion BERLIN Villa Grisebach 29. Nov 1996 zum Verkauf angeboten.
Gemäß BECKMANN MAYEN / GOHR 2006 befand sich das Blatt 1997 bei BERLIN Galerie Pels-Leusden.
Viele Werke aus dem Bestand von Mathilde Q. Beckmann waren nacheinander in Kommission bei NEW YORK Buchholz Gallery - Valentin Gallery, NEW YORK Catherine Viviano Gallery und NEW YORK Grace Borgenicht Gallery. Es ist nicht auszuschließen, dass dieses Werk den gleichen Werdegang hatte.
Max Beckmann. weiblich – männlich
Einzelausstellung
HAMBURG Kunsthalle 2020 / 2021
Max Beckmann: Dipinti, sculture, acquerelli, disegni e grafiche
Einzelausstellung
MENDRISIO Museo d'Arte 2018 / 2019
Dix / Beckmann. Mythos der Welt
Einzelausstellung, Wanderausstellung
MANNHEIM Kunsthalle 2013 / 2014
Max Beckmann – Exil in Amsterdam
Einzelausstellung, Wanderausstellung
AMSTERDAM Van Gogh Museum 2007
Max Beckmann. Die Aquarelle und Pastelle
Einzelausstellung, Wanderausstellung
FRANKFURT AM MAIN Schirn Kunsthalle 2006
Max Beckmann. Spektakel des Lebens. Arbeiten auf Papier
Einzelausstellung, Wanderausstellung
BAD HOMBURG Sinclair-Haus 2001
Max Beckmann. Die Nacht
Einzelausstellung
DÜSSELDORF Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen 1997
Max Beckmann (Minor Paintings and Drawings and Five Sculptures)
Einzelausstellung
NEW YORK Galerie Michael Werner 1994
Max Beckmann, 1884–1950. Gemälde – Aquarelle
Einzelausstellung
DÜSSELDORF Wolfgang Wittrock Kunsthandel 1991
Max Beckmann. Paintings and Works on Paper
Einzelausstellung
NEW YORK Grace Borgenicht Gallery 1984
Max Beckmann. Aquarelle und Zeichnungen 1903–1950
Einzelausstellung, Wanderausstellung
BIELEFELD Kunsthalle 1977
Max Beckmann. An Exhibition of Paintings, Sculptures, Watercolors and Drawings
Einzelausstellung
NEW YORK Catherine Viviano Gallery 1964 / 1965
Max Beckmann. Exhibition of Drawings and Watercolors
Einzelausstellung
NEW YORK Catherine Viviano Gallery 1957a
The Actors by Beckmann
Einzelausstellung
NEW YORK Buchholz Gallery 1946b
BERLIN Villa Grisebach 29. Nov 1996
Auktion
Zeitraum | Preis | Notiz |
---|---|---|
29. Nov. 1996 – 29. Nov. 1996 | 140.000 DEM | BERLIN Villa Grisebach 29. Nov 1996, Lot 44, Zuschlagspreis 140.000 DEM (72.566 EUR), Schätzpreis 170.000 - 190.000 DEM (88.115 - 98.482 EUR). |
02. Jan. 1957 – 19. Jan. 1957 | 900 USD | Angebotspreis gemäß »Liste der Zeichnungs- und Aquarell-Ausstellung bei Catherine Viviano, New York«, (in M-STABIARCHIV - Göpel Nachlass, Bestand Beckmann, B Korrespondenz, B.I. Göpel an Körperschaften, in: Catherine Viviano Gallery, New York). Siehe NEW YORK Catherine Viviano Gallery 1957a. |
Max Beckmann: Dipinti, sculture, acquerelli, disegni e grafiche
Ausstellungskatalog
MENDRISIO Museo d'Arte 2018
Dix / Beckmann. Mythos der Welt
Ausstellungskatalog
MANNHEIM Kunsthalle 2013
Max Beckmann in Amsterdam 1937–1947
Ausstellungskatalog
AMSTERDAM Van Gogh Museum 2007
Max Beckmann. Die Aquarelle und Pastelle. Werkverzeichnis der farbigen Arbeiten auf Papier
Werkverzeichnis
BECKMANN MAYEN / GOHR 2006
Beckmanns Aquarelle und Pastelle
Aufsatz
GOHR 2006
Vom schwarzen Seiltänzer. Max Beckmann zwischen Weimarer Republik und Exil
Habilitation
PETERS OLAF 2005
Max Beckmann. Spektakel des Lebens. Arbeiten auf Papier
Ausstellungskatalog
BAD HOMBURG Sinclair-Haus 2001
Selbstgespräche. Aquarelle und Pastelle von Max Beckmann
Aufsatz
GOHR 2001
Max Beckmann. Die Nacht
Ausstellungskatalog
DÜSSELDORF Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen 1997
Max Beckmann Briefe. 1937–1950 (Band III)
Eigene Schriften / Brief
BECKMANN MAX 1996
Auktion
Auktionskatalog
BERLIN Villa Grisebach 29. Nov 1996
Die Spur führt zu Rops – Mörderisches Bilderrätsel für den Kunstsammler und Juristen
Aufsatz
GALLWITZ 1996c
Max Beckmann (Minor Paintings and Drawings and Five Sculptures)
Ausstellungskatalog
NEW YORK Galerie Michael Werner 1994
Max Beckmann, 1884–1950. Gemälde – Aquarelle
Ausstellungskatalog
DÜSSELDORF Wolfgang Wittrock Kunsthandel 1991
Tagebücher 1940–1950
Eigene Schriften / Tagebuch
BECKMANN MAX 1984g
Max Beckmann. Paintings and Works on Paper
Ausstellungskatalog
NEW YORK Grace Borgenicht Gallery 1984
Max Beckmann. Aquarelle und Zeichnungen 1903–1950
Ausstellungskatalog
BIELEFELD Kunsthalle 1977
Max Beckmann. An Exhibition of Paintings, Sculptures, Watercolors and Drawings
Ausstellungskatalog
NEW YORK Catherine Viviano Gallery 1964
Max Beckmann. Exhibition of Drawings and Watercolors
Ausstellungskatalog
NEW YORK Catherine Viviano Gallery 1957a
The Actors by Beckmann
Ausstellungskatalog
NEW YORK Buchholz Gallery 1946b
Material / Technik
Papier
Der Hinweis auf den belgischen Symbolisten Félicien Rops (1833–1898) als Vorlage für Beckmanns Blatt stammt von diesem selbst. In der Signatur ist zu lesen: »R. f.«, Rops fecit. Beckmann besaß das Buch [1], aus dem er seine Inspiration bezog. Die Heliogravüre, die als Vorlage diente, veränderte Beckmann, indem er Details wegließ und abwandelte.
Rops’ Illustration gehört zu einer Erzählung von Jules A. Barbey d’Aurevilly (1808–1889) aus den 1874 in Paris erschienenen Diabolischen Geschichten: »Das Gastmahl der Gottlosen«. Das grausame Ende einer abscheulichen Liaison wird hier geschildert, zwischen einem Major Ydow und einer Rosalba genannten Frau, die trotz ihres Lebenswandels »Pudica« (die Keusche) heißt. Als der Major erfährt, dass diese Frau ein Kind von einem anderen erwartet, verschließt er ihren Schoß mit heißem flüssigem Wachs, das vom Versiegeln eines Liebesbriefs von Rosalba noch übrig ist. Er selbst wird von Rosalbas in einem Schrank versteckten Liebhaber überrascht und ermordet. Die bei Rops mit Stiefeln bekleidete Leiche liegt am Boden, unter dem Schreibtisch mit der gemarterten Rosalba.
Das, was jetzt in Beckmanns farbiger Federzeichnung als bräunliches Brett auf den Körper der Frau drückt, ist bei Rops eher ein einfallendes Licht. Die scheußliche Szene hat Beckmann durchaus zugespitzt.
[1] Rops’ Arbeit, die Beckmann als Vorlage diente, wurde publiziert in HUBER 2006.
»Verso von Mathilde Q. Beckmann bezeichnet: 5. Dez. 45
In der Bibliothek Beckmanns befand sich das Buch von Pierre Mac-Orlan, Félicien Rops, Paris / Leipzig 1930, wo seine Vorlage auf Seite 171 abgebildet ist.
Vgl.: Félicien Rops, À un dîner d’Athées, aus einer Folge von 8 Heliogravüren zu Les Diaboliques von Jules Barbey d’Aurevilly (1874), 1886 erschienen (siehe Barbara Eschenburg, Der Kampf der Geschlechter, Köln: DuMont 1995, S. 213–215).« (BECKMANN MAYEN / GOHR 2006, S.260).
Zum Werkeintrag, digitale Sammlung FRANKFURT AM MAIN Städel Museum: http://staedelmuseum.de/go/ds/lg290 [letzter Zugriff: 06.03.2024].
Die Angabe zum Papier bei BECKMANN MAYEN / GOHR 2006 lautet »PL Antique-Bütten«. Hierbei handelt es sich wohl um PH Antique-Bütten der Firma Poensgen & Heyer. Der Werkbefund lässt den Anschnitt eines Wasserzeichens »H. ANTIQUE« erkennen.
Sigle
MB-A/P 109
URL
https://max-beckmann.org/mb/ap/109 [letzter Zugriff: 14.02.2025]