164 Familienbild Simms
Gemälde
1913Hamburg
Öl auf Leinwand
Maße unbekannt
Signatur rechts oben, lateinische Schrift: Beckmann 1913 Hamburg
Verbleib unbekannt
Werkverzeichnisse
MB-G 164
Göpel/Göpel 1976: 164
Reifenberg / Hausenstein: 141 (Familie Simms; 1913)
Englische Titel
Simms Family Portrait
Provenienz
Atelier Max Beckmann
Hamburg, Henry B. Simms (1913 bis 1922)
Hamburg, Gertrud Simms (1922; Vermächtnis)
Verbleib unbekannt
Quellen
GÖPEL ERHARD / GÖPEL BARBARA 1976
MBA MB Nachlässe - MB Bilderliste I bis III, Bilderliste I, Verkäufe, S. 19 (rechts).
Max Beckmann. Das gesammelte Werk. Gemälde, Graphik, Handzeichnungen aus den Jahren 1905 bis 1927
Einzelausstellung
MANNHEIM Städtische Kunsthalle 1928
Kunstausstellung der Münchener Secession
Gruppenausstellung
MÜNCHEN Königliches Kunstgebäude am Königsplatz 1914
26. Ausstellung der Berliner Secession
Gruppenausstellung
BERLIN Ausstellungshaus am Kurfürstendamm 1913a
Zeitraum | Preis | Notiz |
---|---|---|
22. März 1913 – 22. März 1913 | 3.000 Mk | Gemäß MBA MB Nachlässe - MB Bilderliste I, Verkäufe 1913: »41 22 März Portrait v. Familie Simms 3000«. |
Max Beckmann
Monografie
Lenz 2022
Das Ringen um künstlerische Modernität. Max Beckmann im Krisenjahr 1913
Aufsatz
PETERS OLAF 2015
Max Beckmann at the Saint Louis Art Museum. The Paintings
Monografie
ROTH LYNETTE 2015
Ausstellungen von Max Beckmann in Berlin 1906-1914
Aufsatz
WEILEMANN 2015c
Max Beckmann
Monografie
SCHNEEDE 2011b
Max Beckmann. Der Maler seiner Zeit
Monografie
SCHNEEDE 2009
Max Beckmann Briefe. 1925–1937 (Band II)
Eigene Schriften / Brief
BECKMANN MAX 1994
Max Beckmann Briefe. 1899–1925 (Band I)
Eigene Schriften / Brief
BECKMANN MAX 1993
Max Beckmann. Das gesammelte Werk. Gemälde, Graphik, Handzeichnungen aus den Jahren 1905 bis 1927
Ausstellungskatalog
MANNHEIM Städtische Kunsthalle 1928a
Max Beckmann
Monografie
GLASER CURT / MEIER-GRAEFE / FRAENGER / HAUSENSTEIN 1924
Das Bildnis im 19. Jahrhundert
Monografie
WALDMANN 1921
Kunstausstellung der Münchener Secession
Ausstellungskatalog
MÜNCHEN Königliches Kunstgebäude am Königsplatz 1914
Deutsche Kunst um 1913
Journalistischer Beitrag
BENDER 1913
26. Ausstellung der Berliner Secession
Ausstellungskatalog
BERLIN Ausstellungshaus am Kurfürstendamm 1913a
Die 26. Ausstellung der Berliner Sezession
Rezension
GLASER CURT 1913b
Berliner Sezession
Journalistischer Beitrag
WALDMANN 1913
Max Beckmann at the Saint Louis Art Museum. The Paintings
Monografie
ROTH LYNETTE 2015
Das Bildnis im 19. Jahrhundert
Monografie
WALDMANN 1921
Deutsche Kunst um 1913
Journalistischer Beitrag
BENDER 1913
26. Ausstellung der Berliner Secession
Ausstellungskatalog
BERLIN Ausstellungshaus am Kurfürstendamm 1913a
Die 26. Ausstellung der Berliner Sezession
Rezension
GLASER CURT 1913b
Berliner Sezession
Journalistischer Beitrag
WALDMANN 1913
Wörtlich zitiert nach Göpel Erhard / Göpel Barbara 1976, S. 117f.:
Dargestellt ist der Hamburger Kaufmann Henry B. Simms (1861-1922) mit seiner Familie. Das Gem. entstand als Auftrag, im Hause Simms in Hamburg Heilwigstrasse 29 (1970 abgerissen). Die Arbeit an dem Bild erstreckte sich, mit Unterbrechungen, über ein Vierteljahr.
Simms betrieb mit Erfolg sein Geschäft (Export nach Übersee) und mit Leidenschaft den Aufbau einer umfangreichen Sammlung von Bildern des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts. Neben französischen Künstlern waren unter den Deutschen Corinth mit etwa 20, MB mit etwa 15 Gem. vertreten. S. besass die bedeutendste Sammlung von Frühwerken Beckmanns. 1917 gab S. das Bildnis Max Reger in Auftrag, das vorübergehend in seinem Besitz war (Nr. 191, siehe Bemerkung dazu). Das Haus des gastfreien Sammlers war ein Treffpunkt für Künstler und Kunstfreunde. Auch in sein Sommerhaus in Klobenstein, oberhalb von Bozen auf dem Ritten, lud S. befreundete Maler ein (siehe «Terrasse in Klobenstein» von Corinth, Hamburger Kunsthalle). MB hielt sich 1913 auf dem Wege nach Venedig dort auf.
1910 veröffentlichte S. Aufzeichnungen zur Entstehung seiner Sammlung (Meine Bilder und einige Aufzeichnungen, wie meine Sammlung entstand. Hamburg 1910, Privatdruck; MB im Text nicht erwähnt, mit Abb. eines Gem. von MB). Das Manuskript für einen geplanten zweiten Band, das die nach 1910 erworbenen Gem. von MB und Begegnungen mit ihm behandelt, ist im Besitz der Tochter (s. u.). Als 1930 ein Teil der Sammlung S. (ohne das Familienbild) bei Cassirer in Berlin versteigert wurde, schrieb MB an Baron Simolin (siehe Nr. 348): «Die 10 Simms’schen Bilder gehören mit 1 oder 2 Ausnahmen zu meinen besten Vorkriegsarbeiten» (Brief vom 18. Oktober 1930, unveröffentlicht). Die Sammlung wurde zerstreut. Zahlreiche Bilder aus dem Besitz von S. befinden sich in der Hamburger Kunsthalle.
Gertrud Simms geb. Sauber (1873-1936; im Bild links) war kunstinteressiert wie ihr Mann. Sie führte grosszügig und unkonventionell das Haus, zeichnete und aquarellierte mit Geschick.
Der Sohn Herbert (1903-1962; vorn rechts) ist mit einem der exotischen Vögel dargestellt, die im Haus gehalten wurden. Sein Bruder Henry (1901-1956; links daneben) übernahm später die väterliche Firma, die in der Wirtschaftskrise der dreissiger Jahre liquidiert wurde. Er starb in Australien. Der älteste Sohn Karl Frederic (1896-1915; im Hintergrund) war zur Entstehungszeit des Familienbildes nicht in Hamburg. Sein 1912 in Davos entstandenes Porträt (Nr. 160) dürfte der vorliegenden Darstellung zugrunde liegen. Gertrud Simms, spätere Frau von Stangen (geb. 1898; rechts im Bild) lebt in Hamburg. Das nachdenkliche Mädchen führte ernste Gespräche mit MB, auf die er in Briefen an ihre Kusine Jeanne Kaumann (siehe Nr. 171) anspielte.
Das Bild wurde von der Familie nicht geschätzt. Nur die Bildnisse der Kinder Gertrud und Henry wurden als gelungen angesehen. Vor 1934/35 wurde die Leinwand aufgerollt und auf dem Dachboden abgestellt. Nach dem Tode von Frau Gertrud S. (1936) war das Bild nicht mehr auffindbar. (Angaben zu den Dargestellten und zum Verbleib des Gem. nach Mitt. von Gertrud von Stangen, 1970.)
Zeichnungen zu dem Bild sind nicht bekannt.
Einem Brief von MB an Simms zufolge war nach Abschluss des Familienbildes geplant, dass MB den Sammler allein porträtierte (Brief vom 6. Mai 1913, unveröffentlicht). Das Bildnis kam nicht zustande.
Sigle
MB-G 164
URL
https://max-beckmann.org/mb/g/164 [letzter Zugriff: 14.02.2025]